Neue Deutsche Erzählung
Freitag, 11. November 2011
Conte di Colloredo
Unterwegs im Friaul, den Tagliamento entlang, im breiten Bett Gestrüpp, Geröll und dünnes Rinnsal; wo Stauwehre Wasserkraft entziehen, sammelt sich der Fluß zu Seen. Wir geraten gern auf Abwege, sind via Spilimbergo auf der Suche nach Colloredo di Montalbano, das nahe Udine liegen soll, wie das Bergstädtchen San Daniele auf der »Strada dei castelli e de prosciutto«; [... weiterlesen]
Dienstag, 25. Oktober 2011
Lena
Früh am Morgen an einem Sonntag kommt sie an: ich hör sie alle Stufen bis in den vierten Stock hinauf stapfen, höre sie rufen: "Agnes? Bin ich hier richtig?" (seit ich umgezogen bin, besucht sie mich zum ersten Mal – meine Freundin Lena – befreundet seit zehn Jahren, wir kennen uns sehr genau, nur meine neue Wohnung kennt sie noch nicht) "Agnes?" Lenas laute Stimme, dann steht sie vor mir, aber das ist nicht Lena [... weiterlesen]
Dienstag, 18. Oktober 2011
Die Menschenmalerin
„Hi“, rief sie mir laut und klar entgegen, ein Strahlen auf dem Gesicht. Ihre Wangen waren gerötet und die Augen feucht, denn es war früh am Morgen an diesem Herbsttag und sie war mit dem Rennrad ins Atelier gefahren, wo wir uns trafen. Mit leichten Schritten betrat sie ihren Arbeitsraum, der vollgestellt war mit Entwürfen, an denen sie scheinbar schon sehr lange arbeitete. Ich sah mich um: [... weiterlesen]
Dienstag, 4. Oktober 2011
Dienstag, 27. September 2011
Wissen
An dem alten Holzzaun standest du, hinter dem Haus. Grüne Halme zwischen den Zehen. Am Horizont näherte sich das rote Auto. Kam aus deinem Traum direkt auf dich zu. Wird es halten? Werden wieder Sonnenbrillenmänner aussteigen? Ihre großen Schritte zum Haus werden dann wieder gleichmäßig sein und so schwer vom Schweigen. Die Luft wird dir zum Atmen zu dick scheinen. [... weiterlesen]
Dienstag, 20. September 2011
"Hallo Taxi"
rief ich laut über die menschenleere Kantstraße und hüpfte winkend auf und ab. Das Taxi bremste scharf ab, wechselte galant die Straßenseite und kam direkt vor mir quietschend zum Stehen. Mit einem leisen Seufzer ließ ich mich auf der hinteren Sitzbank fallen. Puh, was für eine Nacht! Viel gute Musik und viel guten Wein genossen. Einen aufdringlichen Verehrer abgewiesen und in ein Paar wunderschöne Augen ... "Wo sollsen hinjehen?" [... weiterlesen]
Dienstag, 13. September 2011
die grass anekdote
es muss im herbst oder winter 1993 gewesen sein, als ich die kantstrasse mit meinem klapprigen damenfahrrad herunterpreschte. es wurde schon langsam dunkel und ich mußte mich beeilen; denn um 18 Uhr schloß zweitausendeins seine tore und ich hatte mir seit einer woche vorgenommen ein buch aus den usa zu kaufen, in dem eine diskette mit sage und schreibe 13 shareware-programmen bis an die kante gefüllt auf meinen mac wartete. [... weiterlesen]
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